Montag, 21. Juli 2014

11. Tag Finale

So, der letzte Biketag mit großem Finale steht an. Erst mal ca. 10 km zum Warmfahren Richtung Bormio. Ab hier geht es dann permanent nach oben. Samstag = Ausflugtag für Motorräder. Mit strammer Steigung geht es dem Umbrailpass entgegen. Nach ca. 700 Höhenmetern kommt das heftigste Stück mit ca. 15% Steigung. Danach aber die Belohnung in Form eines kleinen Cafés. Espresso mit Hörnchen zusammen für unglaubliche 2,- €. Na also liebe Schweiz, geht doch (bin ja auch in Italien). Der nächste Stopp steht dann bei 2508m am Umbrailpass an. Die Sonne genießen, dann die letzte Bergaufetappe zum höchsten ital. Straßen-Alpenpass dem Stilfserjoch. Noch ein paar Meter höher geht's zur Tibethütte auf 2800 m mit atemberaubendem Ausblick. Die Entscheidung bei gutem Wetter hier rauf zu fahren war goldrichtig. Was folgt ist eine tolle Serpentinenabfahrt runter nach Prad. Rund 1900 Höhenmeter fast wie im Rausch. Da ich jetzt früher im Vinschgau ankomme muss ich mir noch ein Zimmer besorgen. Auch ein Grund weshalb ich am Samstag runter gefahren bin und nicht auf der Tibethütte übernachtet habe, was sicherlich sehr reizvoll gewesen wäre war, dass heute noch die Touristinfos geöffnet haben. Da gerade große Ferienzeit ist, sicher die einfacherer Lösung ein Zimmer zu bekommen als alles mit dem Velo abzuklappern. Von Prad geht es über 2 Touristinfos letztendlich nach Schluderns auf einen Bauernhof wo es noch ein Einzelzimmer gibt. Schwierige Suche da viele Touristen im Lande sind. Eine internationale Laufveranstaltung am Rechensee mit rund 2500 Läufern.

Nachtrag am Montag: war schon gut nicht auf den Camping zu gehen da es seit Sonntag Abend mit heftigen Gewittern angefangen hat zu regnen. Soll dann am Di. Nachmittag wieder besser werden. Gerade richtig wenn Simone kommt.
Dienstag zufällig in Glurns: Als ich am sehr schönen Örtchen ankomme rauscht gerade die MTB-Transalp am Ort vorbei. Wau, sehr professionell sieht das hier aus. Knackige Beinchen und Waden.

Also das war bis jetzt die Kurzversion der Pässetour. Verzeiht mir die Tippfehler, mit dicken Fingern auf dem Smartphones hat Mann es nicht immer leicht. Anfang August werde ich dann den Blog überarbeitet haben. Mit ergänzten Bildern und Berichten. Chiao, der Gunni
Auffahrt zum Umbrail von Bormio kommend.

Noch mal kurz auf einen Kaffee in die Schweiz.

Dat isser nun – das Stilfserjoch. Jahrmarkttrubel an der Passstraße,

aber oberhalb einen wunderbaren Blick …

von der Tibethütte. Hardo, da bist du demnächst dann auch ;-)


Abrollen ...
und genießen!

Nachtrag zum 22.7.: Die 3. Etappe der MTB-TransAlp führt durch Glurns wo ich gemütlich einen Espresso trinken möchte. Aber der muss noch warten …



10. Tag

Nachdem mich am Abend einige Mücken erwischt haben mache ich mich mit Beulen auf dem Kopf auf den Weg über vier Pässe. Am Abend beim Lesen der aktuellen Wetterberichte hat sich gezeigt, dass der Entschluss nicht nach Silvaplana zu fahren goldrichtig war. Bis Sonntag ist noch gutes Wetter angesagt bis zum Vinschgau. dann Gewitter und Regen für mehrere Tage. Also kein Ruhetag einlegen sonder die restlichen Pässe anpeilen. Dabei muss dann leider der Schlenker über den Gavia ausfallen. Schade – wie mir andere Biker erzählten ist er wohl sehr schön. Aufgeschoben ist nicht aufgehoben … Also dann rauf zum Bernina. Läuft prima da max 9% Steigung angesagt sind. Oben auf dem Pass gibt es leckeren Espresso und Nusskuchen. Dann weiter zum Forcola di Livigno. Das es hinauf mit bis zu 13% Steigung geht, war nicht in der Karte verzeichnet, doch anstrengender wie vermutet. Zusammen mit einem älteren Schweizer Mountainbike-Paar quälten wir uns gemeinsam über die Straßenbaustellen nach oben, frei nach dem Motto: Geteiltes Leid ist halbes Leid ;-)
Weiter ging es dann durch eine sehr schöne Bergwelt nach Livigno. Italien ist doch etwas anders wie die Schweiz. Ganz warm bin ich mit der Schweiz nicht geworden. In Livigno gab es dann die erst Pizza (und das zum vernünftigen Preis). So gestärkt waren die beiden folgenden Pässe "Eira" und "Foscagno" kein Problem mehr. Warm war es den ganzen Tag über selbst auf über 2000 m Höhe. So konnte ich die ganze Zeit im "kleinen Schwarzen" fahren. Zum Schluss hieß es dann doch einigermaßen entspannt: rollen lassen Richtung Bormio zum Etappenziel. In einem kleinen Ort vor Bormio gab es ein nettes Albergo. Nach dem Essen stand noch einmal der Wettercheck für die nächsten Tage an und damit die endgültige Entscheidung wir die Tour zu Ende gehen soll. Also für morgen Samstag war noch bombastisches Wetter angesagt. Für die Tage danach Gewitter und Regen. Die Entscheidung war damit schnell klar: der Schlenker runter nach Süden über den Mortirolapass und dann zurück nach Bormio über den sehr schönen Gaviapass muss ausfallen. Ich habe keine Lust im Regen über Gavia und Stilfserjoch zu kurbeln. Morgen dann also zum Gipfel...
Mein Zeltplatz bei Pontresina

Blick zum Gletscher

Bernina ick hab dir bezwungen …


Hier geht's runter Richtung Livigno

Bei dem Wetter passt eine Pizza Hawaii am besten.


Noch einen Pass dann Richtung Bormio.

Hier geht die Sonne unter. Und Morgen geht es ganz nach oben.

Donnerstag, 17. Juli 2014

9. Tag

Wieder Sonne satt. Nach einem wirklich ausgiebigem Frühstück wird erst einmal das Bike einer Pflegeeinheit unterzogen. Kette säubern, Umlenkröllchen ausbaue, schön putzen und ölen damit es wieder geräuscharm läuft. Über den Lenzerheidepass mit schönen Seen geht es von 1950m runter bis kurz vor Tiefencastel auf ca. 600m. Jetzt ab ins Albula-Tal. In Filisur macht mir der Coop-Betreiber extra noch einmal während der Mittagspause den Laden auf: "… Sie können schon nach was einkaufen …"  Muss wohl sehr hungrig ausgesehen haben :-(0). 2 Flaschen Apfelschorle, 3 Bananen und ein Magnum sollten vorerst reichen. Dann beginnt die Auffahrt: wunderschön aber anstrengend. Immer mal wieder knackige Anstiege. Ich kreuze öfter die Bahnlinie die hier sehr merkwürdige Kreise in Felsentunneln vollzieht. Wetter topp, Landschaft dito. Unterwegs trifft man die unterschiedlichsten Bike-Typen. Von australischen Jungprofis die samt Begleitfahrzeug á la Tour der France an einem vorbei zischen, über Traveller mit heftig schwerem Gerät, bis hin zu Rentnerpaare. Ob letztere das überlebt haben? Echt heftig. Und dann war da noch das Paar aus Sittard. Er mit einem Lenzen-Bike!!! Siehe Foto vom Pass. Auf dem Pass trafen sich die meisten zum gemeinsamen Wunden lecken, klönen aber auch um den leckeren Rüblikuchen als willkommenen Energiespender zu genießen. Wieder ein ganz anderes Landschaftsbild. Jetzt ist noch die Abfahrt nach La Punt und weiter nach St. Moritz angesagt. Kurz vor St. Moritz, ich wollte ursprünglich weiter nach Silvaplana um dort 2 Tage Pause zum Baden und relaxen einzulegen, entscheide ich mich spontan doch schon Richtung Bernina ab zu biegen. Etwa 5 km hinter Pontresina finde ich einen netten Camping bei Morteratsch mit Blick auf den gleichnamigen Gletscher. Grillabend ist angesagt mit leckerer Grillierst die nach dem Gletscher benannt ist. Jam-jam, noch ein kühles Bernina Bier dazu, was braucht man noch mehr? Die Mücken die mich Nachts erwicht haben jedenfalls nicht.

Schöner Badesee bei Lenzerheide.

Alte Holzbrücke nach der Abfahrt.

Ab ins Albulatal zum Albulapass.

Oben rein unten raus. Höhe machen oder abbauen im Tunnelkreisel.

Schöner See unterwegs zum Albulapass.

Da steht doch tatsächlich ein Lenzenbike ...

Tolle Abfahrt. Berge zum genießen.

Blick vom Camping auf den Gletscher

8. Tag

Heute geht es nach kleinem Kaffee&Hörnchen-Frühstück Richtung Chur. Immer bergab am Rhein entlang. Kräftig treten ist trotzdem angesagt, da im Laufe des Tages der Talwind einsetzt und kräftig das Tal hinauf bläst. Das ist übrigens nicht zu unterschätzen. Wenn keine überregionale Windströmungen anliegen kann der tagsüber einsetzende Talwind einem ganz schön zu schaffen machen. Wenn man dann talaufwärts fährt dann recht angenehm. Unterwegs den schönsten Schweizer Bauern-Blumengarten gesehen. In Ilanz gibt's auf dem Markt noch ne leckere Rothaut, so werden hier spezielle Bratwürste genannt, bevor ich dann auf die rechte rechte Talseite wechsele. Hier ist eine sehr kleine Straße in der Karte verzeichnet und wie sich herausstellt das Highlight der bisherigen Tour. Blick auf das Rheintal das hier in Postkartenmotiven vorbeizieht. Kurz vor Chur noch auf einen schönen Radweg gestoßen bevor dann die Altstadt inspiziert wird. Da die Beine noch mitmachen fahre ich in Richtung Lenzerheide. Upps, 12 km mit permanent 9-13% Steigung ohne Verschnaufstrecke. Hat sich dann aber doch gelohnt da ich in Churwalden einen super schönen Camping finde. Sehr netter Betreiber, neuste sanitäre Einrichtungen (Waschmaschine wird dann getestet) und lecker Bierchen im kleinen Resto.
Camping in Disentis.

Ist das nicht ein schöner Blumengarten?

Alte Brücke die man leider nicht mehr befahren darf.


Kleine Straße oberhalb des Rheintals.

Schöner Radweg vor Chur.

Altstadt von Chur.

Blick vom Camping auf die Berge.

7. Tag

Bin heute früh auf da neben der Albergo ein Helilandeplatz ist für die Bauarbeiter die auf dem Berg Strommaste demontieren. Ab Airolo (hier gab es doch tatsächlich einen Espresso für 1,80 €!!!) geht es über die schöne alter Pflastersteinstraße durch das Tremola-Tal hoch zum St. Gotthard. Läuft heute gut. Während der Abfahrt begegnen mir die coolsten Reisenden: 2 Kidis mit Mofa und Anhänger die mit kräftigem mittreten auf dem Weg zum Pass sind. Cool.  Nach der Abfahrt nehme ich in Andermatt den Oberalppass in Angriff. Hinter dem Oberalppass entspringt ja der Rhein. Unten im Tal gibt es gerade über der Landewiese einer Gleitschirmschule eine Akro-Vorführung. Zwei Gleitschirme beim Rückwärts-Looping. Möchte ich nicht unbedingt als Passagier mitmachen. Finde direkt am noch sehr schmalen Rhein einen Camping. Hier werden tatsächlich Kurse in Goldwaschen angeboten. Und wie ich am nächsten tag bei der Abreise sehe unter reger Beteiligung. Der Tag war übrigens sehr sonnig und warm.
Helikopter, die Mulis der Neuzeit

Die alte Tremolastraße hinauf zum Gotthard

Pass erreicht.

Blick ins Tal Richtung Andermatt.

Cool. Übrigens habe ich später noch öfter auch ältere Herrschaften in Gruppen mit gut restaurierten Mofas über die Pässe fahren gesehen.

Auffahrt zum Oberalppass


So klein kann Rhein sein. Hier am Camping in Disentis / Mustér

Mittwoch, 16. Juli 2014

6. Tag

Heute ging es weiter über den Nufenenpass. Erst einmal von Gletsch nach Ulrichen rollen lassen. Hier geht es dann immer mit ca. 8 - 13 % zum Nufenenpass. Zum ersten mal Somme satt und fahren in kurzer Hose und Trikot. Unterwegs an einer kleinen Käsealm ein wenig mit dem Senner und Sennerin geplaudert und die neue Käseküche begutachtet. Am Pass ist es dann sehr windig, fahre aber ins Lee Richtung Airolo. Unterwegs dann nehme ich in All Acqua in einer netten kleinen Albergo ein Zimmer. Mal annehmbare Preise. Liegt wohl an der Nähe zu Italien. Die Fahrt heute war etwas anstrengend, wohl zu lange und feucht Fußball geschaut.
Auffahrt zum Nufenenpass

Pass erreicht …

Blick Richtung Airolo. Schönes Panorama. Und eine Herde Gämsen und ein meckerndes Murmeltier liefen mir auch noch über die Füße. Foto folgt wenn ich Zuhause die Bilder von der Digicam runtergelassen habe.

5. Tag

Nach ausgiebigem Frühstück geht es heute von Gletsch hoch zum Rhonegletscher und weiter zum Furkapass. Der Rhonegletscher schmilzt schon weint über 200 Jahren immer weiter. Dort wo sich eine Eisgrotte befindet wird der Gletscher mit Stoffbahnen gegen die Sonne und das Abschmelzen geschützt. Na, doll sieht das ja nicht gerade aus und ob man damit das Unausweichliche verhindern kann? Der Furkapass ist dann leider in Wolken und es nieselt ein wenig.
So, heute wird dann am Abend in der Hotellobby auf einem Minifernseher im Mäuseformat Fußball geschaut. Der Koch und ich wir sind die einzigen Deutschen. Ganz interessant wie Schweizer, Italiener und Franzosen uns so betrachten. O-Ton eines Schweizers als die Fernsehkamera über die Ehrentribüne im Fußballstadion schwenkte: … oh schau mal, Mutti (Merkel) ist auch da ... ;-)



4. Tag


Das Zimmer war sehr einfach und günstig, aber das Frühstück reichlich und die Bedienung sehr freundlich. Der Tag beginnt also schon einmal positiv. Auch das Wetter schein so langsam mitzuspielen, zwar immer noch bewölkt, aber kein Regen:-)) Die Fahrt zum Grimsel führt von Innertkirchen direkt bergauf. Wenig Verkehr. Den großen Tunnel kann man schön auf der alten reizvollen Straße umfahren. Dort treffe ich auf eine große Gruppe die sich zum Canyoning fertig macht. Das heißt hier: erst mal 200 m an einer fast senkrechten Felswand abseilen.
Oben ist der Grimsel in Wolken. Ein wenig nach der Abfahrt eröffnet sich jedoch ein schöner Blick auf das Tal mit Rhonegletscher, dem kleinen Ort Gletsch und der Straße zum Furka. Auch ist gerade die vor Jahren aus Vietnam reimportierte und wieder restaurierte alte Dampflokomotive zu sehen wie sie langsam Richtung Furkapass hochklettert. Im Tal nehme ich für 2 Nächte ein Zimmer in einem alten "Grand-Hotel". Hat nur 4 Monate im Jahr auf. man fühlt sich um ein Jahrhundert zurückversetzt. Die Zeit oder besser das Interior und die ganz Innenarchitektur ist vor gut 100 Jahren stehen geblieben. Dusche und WC auf den Fluren die endlos lange zu sein scheinen. Ein wenig fühle ich mich wie in dem Film "Shining". Ist aber ganz smart hier. Abends wird den Gästen um 17 Uhr im Foyer ein (oder mehrere) Glas Wein und Käse serviert. Verfehlt auch nicht seinen Zweck - man kommt sich näher und es entwickeln sich über das Abendessen hinaus nette Gespräche.